Das Alpaka ist das Trendtier des Jahres 2018 geworden. Noch immer erfreut es sich größter Beliebtheit! Derzeit findet man sie auf Kaffeetassen, T-Shirts oder sogar Klopapier. Und ja, ich besitze auch einige Dinge davon! Aber neben seinem kuscheligen Aussehen hat das Alpaka doch noch viel mehr zu bieten.
Wie die Lamas gehören auch die Alpakas zur Familie der Kamele.
Die Inkas entdeckten sie vor ca. 5000 Jahren als Nutztiere für Wolle und Fleischproduktion. Die Inka Herrscher hielten sich große Alpaka Herden und trugen als Zeichen ihres Reichtums lange Mäntel aus Alpaka Wolle.
Die Heimat der Alpakas sind die Anden in Südamerika. Die Tiere sind in der Lage auf einer Höhe von bis zu 5000 Metern zu leben und perfekt an das Klima dort angepasst. Alpakas sichern das Überleben der Bewohner, da sie Wolle, Fleisch und Leder erbringen. Der Kot wird als Dünger oder Brennmaterial verwendet. Aus diesem Grund haben die Bewohner einen besonderen Bezug zu den Tieren. Mythen und Geschichten ranken sich darum, dass die Tiere aus Teichen auftauchen und darin auch wieder verschwinden, wenn man sie nicht gut behandelt. Die Gottheit „Pachamama“ ist die Mutter aller Lebewesen und die ursprüngliche Besitzerin der Tiere.
Da sie einer kargen Landschaft entstammen, sind sie in ihrer Ernährung genügsam. Neben Heu sollte eine Mineralstoffversorgung durch Pallets und einem Leckstein zur Verfügung stehen.
Das Alpaka erreicht eine Schulterhöhe von 110 cm und ein durchschnittliches Gewicht von 50 bis 80 kg. Bis zu 20 Jahre ist ihre Lebenserwartung. Alpakas leben in einer kleinen Herde. Sie sollten niemals allein gehalten werden.
Heute werden die Neuweltkameliden häufig für die tiergestützte Therapie eingesetzt aufgrund ihres ruhigen und sanften Wesens. Aus diesem Grund nennt man sie häufig „Delfine der Wiese“.
Diese Wirkung durfte ich selbst schon testen. Eine Stunde stand ich auf der Weide und habe die Tiere nur beobachtet und ihren Lauten zugehört. Für mich hatte das eine sehr entspannende Wirkung. In unseren Genen ist es noch verankert, dass wenn wir Tiere auf der Weide beobachten das Stresshormon Cortisol vermindert ausgeschüttet und der Parasympathikus aktiviert wird. Die Tiere grasen ruhig auf der Wiese, also besteht auch keine Gefahr für uns. Durch die beruhigende Wirkung der Anwesenheit der Tiere sinkt der Blutdruck.
Die Berührung der Tiere schüttet unter anderem Oxytocin aus. Dieses Hormon ist zuständig für Ruhe und Wohlbefinden. Jedoch sei an dieser Stelle auch gesagt, dass Alpakas keine Kuscheltiere sind.
Für die Arbeit eignen sich Tiere, die keine Fehlprägung haben. Diese sind sehr aufdringlich und distanzlos. Auch bei den Alpakas gibt es unterschiedliche „Typen“, eher ruhig, scheu oder selbstbewusst. Da es auch verschiedene Klienten gibt, ist eine gute Mischung sinnvoll.
Allein das Betrachten der Tiere bereitet Freude und lässt graue Gedanken verfliegen. Als ich Orion zum ersten Mal traf, war er noch in der Stutenherde. Doch er stach sofort heraus, durch seine Größe, sein Auftreten und einem Büschel Heu, welches wie eine Krone auf seinem Kopf saß. Dazu noch ein Grashalm, den er lässig aus seinem Maul hängen ließ.
Wer die Tiere kennen lernen möchte, dem empfehle ich eine Alpaka Wanderung zu machen bei einem seriösen Anbieter, der sich mit den Eigenarten der Tiere und der Haltung auskennt.